Lübeck

Nach 1.100 Kilometern Fahrt bin ich in Lübeck angekommen. Unterwegs ist nichts nennenswertes passiert. Morgen steht die letzte Etappe Richtung Heimat an.

Ich denke, es ist an der Zeit, diesen Blog zu beenden. Bedanken möchte ich mich bei all jenen, die mir mit ihren Erfahrungen und ihrem Rat in der Vorbereitungszeit zur Seite standen, bei den Organisatoren und Teilnehmern des VOMAC, die das Treffen zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben und bei allen Mitlesern, die mich mit ihren Kommentaren immer wieder bei Laune gehalten haben. Euch allen wünsche ich alles Gute und vielleicht verschlägt es ja den ein oder anderen mal nach Lappland. Es lohnt sich!

Hej då!

Südwärts…

Bin wieder da, wo ich letztens schonmal war. Nämlich in Gävle im gleichen Bed & Breakfast wie am Dienstag. Habe somit heute knappe 800 Kilometer auf der Waschküchenwetter-Ostküstenautobahn E4 zurückgelegt. Auf der Hinfahrt waren das noch 2 Tagesetappen.

Nach dem Frühstück haben sich einige Teilnehmer noch am Snowscooter-Fahren versucht. Die Dinger sieht man hier ziemlich häufig, es gibt sogar ein eigenes Verkehrsschild, das vor kreuzenden Scootern warnt. Andere sind nach der morgendlichen Verabschiedung Richtung Heimat aufgebrochen, darunter meine Wenigkeit und die Truppe aus Hannover mit dem schicken 244. Petra und Carsten werden mit ihrem Wohnwagen-Gespann noch weiter Richtung Norden zu den Lofoten-Inseln fahren. Jürgen fährt vermutlich über Finnland, die baltischen Länder und Polen nach Deutschland und dann weiter Richtung Schweiz. Das ist auch nur 500 Kilometer länger als der direkte Weg Richtung Süden.

Wünsche Euch allen einen schönen Abend, eine geruhsame Nacht und werde mich vermutlich morgen wieder melden.

PS: Wie mir die Statistikfunktion des Blogs verraten hat, haben sich bisher Leute aus folgenden Ländern hierhin verirrt: Deutschland, Schweiz, Großbritannien, Österreich, Luxemburg, Schweden, Türkei, Frankreich, Spanien, Niederlande, Saudi Arabien und Russische Föderation.

Polarcirkelen

Heute ging’s ein zweites Mal weit raus, diesmal war für mittags ein BBQ in einer Hütte direkt am Polarkreis angesetzt. Nach dem Frühstück machten wir uns auf die Reise, diesmal hatte ich als Beifahrer Jürgen aus der Schweiz an Bord. Mit einer handschriftlichen Kartenskizze bewaffnet, machten wir den ersten Stop an einem Tante Emma-Laden in einem 300-Seelen-Dorf am Ende der Zivilisation. Wir plauschten ein wenig mit der Ladenbesitzerin und bekamen einen leckeren Kaffee. Dann weiter bis an den Polarkreis, wo wir erstmal das zugeschneite Polarkreis-Schild per Handfeger lesbar machten, schließlich wollten ja Beweisfotos geschossen werden.

Etwas abseits der Straße liegen mehrere Hütten, in denen Mitorganisator Heiko ein leckeres Buffet vorbereitet hatte und auch der Grillmeister war schon aktiv geworden.

Gut gestärkt führte uns die weitere Route nach Flakaberg, wo uns ein samischer Rentierzüchter von der Sprache und Kultur der Sami, dem Joik und Besonderheiten der Rentierzucht und der Rentiere berichtete. Bei ihm bekamen wir von seiner Frau selbstgebackenen Kuchen und Kaffee.

Ein eindrucksreicher Tag endete mit der Rückfahrt nach Brandön. Nachher gibt es noch ein gemeinsames Abendessen und morgen nach dem Frühstück geht es schon wieder auf die Heimreise.

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Neues vom Tage…

Heute haben wir zum ersten Mal den Polarkreis überquert. Jokkmokk liegt jenseits davon und Jokkmokk hieß auch eines der Tagesziele. Hier findet seit über 400 Jahren der Wintermarkt der Sami statt. Jedes Jahr kommen zu diesem Anlass tausende von Besuchern, auch viele Deutsche darunter. Zu kaufen gibt es samische Handwerkskunst, überwiegend Kleidung und Messer, Lebensmittel, Rentierfelle und -geweihe, Teppiche und vieles mehr. Bei geschmeidigen -5 °C konnte man stundenlang über den Markt streifen, ohne kalte Füße zu kriegen.

Nachmittags sind wir über verschneite Pisten weitergefahren nach Stoforsen, wo sich die größten Stromschnellen Skandinaviens befinden. Leider war es schon zu dunkel, um einen richtigen Eindruck davon zu bekommen und leichter Schneefall ließ auch keine brauchbaren Fotos entstehen. Bei Tageslicht müssen die Stromschnellen sehr beeindruckend sein.

Abends dann ein gemeinsames Abendessen mit sehr leckerem Buffet und anschließende Rückfahrt nach Brandön, wo wir den Abend gleich noch an der Bar ausklingen lassen werden.

PS: Das Autofahren hier beginnt langsam Spaß zu machen, wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat mit 90 Sachen über eine festgefrorene Schneedecke zu fahren. Mit guten Winterreifen, einem einigermaßen stabilen Nervenkostüm und ruhigen Fahrmanövern ist das hier ziemlich entspannt zu machen, wohingegen der Verkehr bei solchen Straßenverhältnissen in Deutschland vermutlich schlagartig zum Erliegen kommen würde…

Basislager erreicht

Heute, am frühen Nachmittag des 6. Februar 2014, erreichte die Polarkreisexpedition wohlbehalten das Basislager in Luleå, das uns (leider nur) bis Sonntag früh als Unterkunft dienen wird.

Zwei weitere Expeditionsteilnehmer, die ich Montag schon auf hoher See zwischen Puttgarden und Dänemark getroffen hatte, waren kurz vor mir eingetroffen und gemeinsam wir haben erstmal ein wunderbares Mittagessen serviert bekommen. Das Tüpfelchen auf dem „i“ war der Rotwein. Hieß er doch tatsächlich „V90“, man mag es nicht glauben, und gemundet hat wirklich wunderbar, was bei dem Namen ja nicht weiter verwunderlich ist.

Ich bewohne hier eine schnuckelige 4-Personen-Stuga mit allem Komfort und -zurück. Genau das richtige, um sich von den Strapazen der Anreise zu erholen.

Im Laufe des späteren Nachmittags werden dann die anderen Teilnehmer eintreffen. Bin mal gespannt, wen ich schon kenne. Morgen früh geht’s dann erstmal nach Jokkmokk auf den berühmten Winter-Markt der Sami.

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Kulturhauptstadt Europas

Heute begann der Tag mit einem perfekten Frühstück inclusive hausgemachtem Quinoa-Müsli und Bio-Spiegelei im B&B. Die richtige Basis für die nächsten 500 Kilometer. Nachmittags bin ich in Umeå, der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas angekommen. Die Fahrt war einigermaßen anstrengend, weil es auch auf der „Autobahn“ streckenweise rutschig war. Die E4 ist im nördlichen Teil eher 3-spurige Landstraße als Autobahn. Das ist aber nicht so schlimm, weil sowieso fast alle das gleiche Tempo fahren und die Straße – wenigstens bis hierhin – geräumt war. Was man von den Nebenstraßen allerdings nicht behaupten kann.

Zwischendurch mal wieder eine abenteuerliche Gastankstelle mitten im Nirgendwo kurz vor Sundsvall. Ein freundlicher Tankwart hat mir vorgestern eine Liste der Tankstellen incl. GPS-Daten in die Hand gedrückt. Damit findet man sie ganz gut, jedenfalls besser als über die Adresse.

Nachdem in Umeå über die App kein freies Hotelzimmer zu finden war, und mich auch die nette Dame in der Touristeninfo nur achselzuckend ansah, hab ich mich schon auf eine Nacht im ungeheizten Hotel Volvo eingestellt. Bis mir dann einfiel, es doch einfach mal bei der Jugendherberge zu versuchen. Und siehe da: Das letzte freie Bett ist meins!

Viel gesehen habe ich nicht vom Ort, hier wird es tatsächlich um 16 Uhr schon dunkel. Was ich gesehen habe, sind spektakuläre Eis-Skulpturen, die an verschiedenen Ecken der Innenstadt stehen.

Für heute war’s das. Jetzt mach ich mir mal die Dose Kölsch aus dem Survivalpaket auf, das mir die lieben Sönnies mitgegeben haben.

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Heiter geht’s weiter…

Früh um 10 ging es heute morgen zum Volvo-Museum. Habe dort viele Fotos gemacht, die ich aber erst einstellen kann, wenn ich wieder eine WLAN-Verbindung habe.

Mittags dann weiter Richtung Stockholm. Weil es so gut lief, hab ich Stockholm und Uppsala einfach links liegengelassen und bin noch weitergefahren, bis Gävle. Dort habe ich via „Booking“-App ein B&B-Zimmer gefunden und gebucht. Zimmer ist ok, mal sehen, wie das Frühstück wird.

Morgen wird mir unterwegs das Gas ausgehen. Die LPG-Versorgung in Schweden ist sehr mager, es gibt nur ungefähr 30 Tankstellen. Ist aber nicht wirklich schlimm, der Wagen läuft ja auch auf Benzin.

Die Gastankstelle, die ich heute angefahren habe, war ein echtes Erlebnis. Ich wurde vom Besitzer hinter das Haus gelotst. Irgendwo weit hinten auf dem verschneiten Hof, hinter einem blauen Container, sollte die Zapfstelle sein. Er ging dort in einen Holzschuppen, holte einen irre langen Tankschlauch und schmiss die Pumpe an. Nach dem Tanken wurde dann mittels Taschenrechner der Rechnungsbetrag ermittelt. Bezahlung mit Karte war kein Problem, das geht in Schweden scheinbar überall. Irgendwie fühlte ich mich an die Hinterhoftankstellen erinnert, von denen wir zu Beginn des LPG-Booms vor 10 Jahren auch in Deutschland viele hatten.

Bis nach Luleå sind es noch 770 Kilometer, dafür bleiben mir 2 Tage, das sollte zu schaffen sein.

Göteborg

Die ersten 1.000 Kilometer liegen hinter mir. Kein Stau, keine Panne, was will man mehr. Auf der Fähre nach Dänemark hab ich schon die beiden ersten VOMAC-Fahrer getroffen. Manchmal ist die Welt eben doch ein Dorf.
Morgen geht’s dann erstmal in’s Volvo-Museum und Mittags weiter nach Stockholm.

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Frühling in Lappland?

So wie es aussieht, wird es zum nächsten Wochenende frühlingshaft warm werden in Lappland. Nicht mal zweistellige Minustemperaturen. Wahrscheinlich blühen die Narzissen am Polarkreis.

Morgen früh geht es auf die erste Etappe.Bild